Damit es klappt: Unfallfrei mit dem Rad in die Schule
Bei Staffelspielen erfahren die Gymnasiasten etwas über Reaktions- und Bremswege.
Die Schüler haben auch einen Wunsch an die Politik.
Von Sylvia Jentzsch
Kritische Situationen im Straßenverkehr zu verdeutlichen, Unfallgefahren zu erkennen und vorausschauend richtig zuhandeln – darum ging es beim Projekt „Achtung Auto“ des ADAC, einem Verkehrserziehungsprogramm.Teilnehmer waren in den vergangenen zwei Tagen die Schüler der 6.Klassen des Martin-Luther-Gymnasiums Hartha. Die Mädchen und Jungen erlebten einen abwechslungsreichen und interessanten Vormittag. Es wurde nicht nur Wissen vermittelt.Bei Spielen und Wettbewerben ging es zum Beispiel um Brems- und Reaktionswege. Beim Fahrrad wurde vor allem auf
Geschicklichkeit und das Beherrschen des Rades Wert gelegt. Um zu verdeutlichen, wie kurz die Bremswege sind, wurden die Schüler auf eine kurze Laufstrecke geschickt und gebeten an einer Linie zu bremsen. Diese Aufforderung hatte ihren Grund. Denn auch Fußgänger haben einen Bremsweg. Wie bei Fahrrad, Moped oder Auto hänge der von verschiedenen Faktoren ab – Straßenverhältnisse, Profil, in diesem Fall das der Schuhsohlen, Geschwindigkeit und Bremskraft. Die Kinder mussten ihre Geschicklichkeit mit dem Fahrrad beweisen. Sie umfuhren verschiedene Hindernisse und lenkten das Rad dabei teilweise mit nur einer Hand. Das zu beherrschen, ist für das Abbiegen wichtig.Gabriela Pawlowski, stellvertretende Schulleiterin und für Organisation dieser Aktion verantwortlich, stellte fest, dass wieder
mehr Fahrrad gefahren wird. „Viele Kinder kommen aus den umliegenden Orten und nehmen lieber das Rad, als auf den Schulbus zu warten“, sagte sie. Deshalb sei es wichtig, dass die Schüler durch solche Aktionen auf die Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen werden und ihre Geschicklichkeit testen, so Pawlowski. Die Sechtsklässler des Martin-Luther-Gymnasiums Hartha werden jedes Jahr im sicheren Fahren mit dem Fahrrad geschult. Und noch eins wünschen sich die Gymnasiasten und die stellvertretende Schulleiterin. Um sicher von einem zum anderen Ort zu kommen, werden dringend mehr Radwege benötigt. Noch mehr Schüler würden mit dem Fahrrad in die Schule fahren, wenn sie keine öffentlichen Straßen nutzen müssten. Das ist eine Frage der Sicherheit, aber auch der Nachhaltigkeit. Die Sechtsklässler des Martin-Luther-Gymnasiums Hartha werden jedes Jahr im sicheren Fahren mit dem Fahrrad geschult.
Foto: Dietmar Thomas
SZ, 16.09.2022