Gegen Cyber-Mobbing und Fake-News
Projekt digitale Demokratie: Gymnasium Hartha ist jetzt Teil der Kampagne
Von Linus-Benedikt Zosel
Um junge Menschen im Umgang mit dem Internet zu schulen, führt der Verein Aktion Zivilcourage gemeinsam mit dem sächsischen Kultusministerium ein Projekt unter dem Namen „digitale Demokratie“ durch.
„Das Internet stellt uns vor einige Herausforderungen, es bietet aber auch viele Chancen“, so Anne Neuber vom Verein Aktion Zivilcourage bei der Vorstellung des Projekts im Martin-Luther-Gymnasium Hartha. Die Schule ist, gemeinsam mit vier weiteren Schulen in Sachsen, in diesem Schuljahr Teil der Aktion digitale Demokratie geworden. „Das Projekt bedeutet viel für die Schule, es ist sehr wichtig. Ich wünsche mir Unterstützung auf allen Gebieten, also Fortbildungen für Kolleginnen und Kollegen, Infoabende für die Eltern und Workshops für die Kinder“, sagt Schulleiterin Heike Geißler über das Projekt.
Das Ziel der Kampagne ist nach eigener Aussage die Förderung eines medienkompetenten Umgangs mit den sozialen Medien/sozialen Netzwerken bei Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften. Dabei sollen die von Anne Neuber angesprochenen Herausforderungen und Chancen gleichermaßen beleuchtet werden. Außerdem wollen die Veranstalter die Heranwachsenden im Umgang mit persönlichen Daten im Internet schulen.
Ein großes Problem seien verbale Übergriffe im Internet, zum Beispiel Cybermobbing. Über 16 Prozent der Schülerinnen und Schüler waren bereits von Cybermobbing betroffen, so eine Studie der Techniker-Krankenkasse und dem Bündnis gegen Cybermobbing aus dem Jahr 2020. Ein Problem, das es auch schon am MLG-Hartha gegeben habe, wie Heike Geißler erzählt. Um das zu vermeiden, sollen die Schülerinnen und Schüler Aspekte für Online-Kommunikation lernen, Angebote für Betroffene von Cyber-Mobbing möchte das Projekt ebenfalls vermitteln.
Ein Schüler des Gymnasiums berichtet, dass die Recherche seriöser Informationen für den Schulalltag, für Hausaufgaben und Vorträge durch die Fülle an Informationen im Internet eine Schwierigkeit sei. Auch dort möchte der Verein Zivilcourage weiterhelfen, wie Neuber sagt: „Früher musste ich in die Bibliothek, wenn ich Hausaufgaben machen wollte. Heute kann ich das Internet als Quelle nutzen. Dafür brauche ich aber eine Nachrichtenkompetenz.“ Diese Kompetenz soll im Rahmen der Aktion vermittelt werden.
Neben allen Herausforderung würden digitale Medien auch große Vorteile für den Schulalltag mit sich bringen. Die Online-Plattform Lernsax sei laut eines Schülers ein gutes Beispiel für digitales Lernen. Bei Lernsax handelt es sich um eine Plattform, die Lerninhalte online vermittelt. Die Plattform wurde vom sächsischen Landesamt für Schule und Bildung ins Leben gerufen und häufig genutzt, als die Schulen wegen der Corona-Pandemie geschlossen waren. Allerdings gebe es auch hier Nachholbedarf, wie Neuber berichtet. Teilweise fehle es sowohl den Schulen als auch den Jugendlichen an den Geräten, diese Lernmethode umzusetzen.
„Wir stellen im Tagesgeschäft immer wieder fest, dass es Probleme auf all diesen Ebenen gibt“, sagt Heike Geißler abschließend. Durch das zweijährige Projekt hoffe man, dass sich das verbessern würde.
Bild: Die Referentin Anne Neuber und ihr Kollege Chris Branß mit Schulleiterin Heike Geißler in der Mitte bei der Vorstellung des Projekts .Foto: Sven Bartsch