So startet das Gymnasium ins Schuljahr
63 neue Fünftklässler werden am Martin-Luther-Gymnasium Hartha aufgenommen. Die Besetzung in den Lehrerzimmern wird dünner.
Von Thomas Sparrer
Am Martin-Luther-Gymnasium in Hartha werden 3 neue fünfte Klassen mit 63 Schülern gebildet. In der kommenden Woche findet am Gymnasium wieder die Begegnungswoche für die neuen Fünfer statt. Neben dem Haues und den neuen Unterrichtsfächern lernen die Jungen und Mädchen dabei auch die Stadt Hartha, ihren Bürgermeister und die Sternwarte kennen. Am Freitag der ersten Schulwoche gibt es ein kleines Fest und da lassen die neuen Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums Luftballons steigen.
In dieser Woche bereitet sich das Lehrerkollegium in ihrer Vorbereitungswoche auf das neue Schuljahr vor. Neben Dienstberatungen, Fachkonferenzen steht für alle Lehrer am Harthaer-Gymnasium auch ein Tag Erste-Hilfe-Kurs auf dem Plan, der alle vier Jahre erneuert werden muss.
Auf Kante genäht in Hartha
Auf Kante genäht, ist auch die Personaldecke am Harthaer Gymnasium. Schulleiterin Heike Geißler hatte zwei Stellen zur Neubesetzung ausgeschrieben, wurde aber nicht berücksichtigt. Nur durch die Bereitschaft einiger Kollegen, ihre Stunden aufzustocken, war es möglich, alle Lehraufträge zu vergeben. Zum Schuljahresende war Deutsch- und Geschichtslehrer Gerd Winkler in Rente gegangen. Zudem wechselt Bio-/Chemie- und Ethiklehrer Dr. Henry Herold im September in den Ruhestand. Immerhin gibt es im Bereich Fremdsprachen Unterstützung. Hier startet im September ein Sprachassistent in Französisch am Martin-Luther-Gymnasium. Weiter auf Kommentar
Lehrermangel und kein Ende
Der Lehrermangel in Sachsen hat die beiden Gymnasien der Region Döbeln längst erreicht. Dennoch darf man nicht vergessen. Den Gymnasien ging es in den letzten Jahren noch vergleichsweise gut. Denn die meisten Absolventen zieht es nach dem Lehramtsstudium wenn schon an Schulen außerhalb der Großstädte dann doch zumeist an ein Gymnasium. Wenn also der Lehrermangel an den Gymnasien angekommen ist, kann man nur ahnen, wie es an anderen Schularten personell aussieht. Dass an Schulen dennoch Großes geleistet wird, liegt damit einzig und allein, an den dort lehrenden Pädagoginnen und Pädagogen, die mit aller Kraft personelle Lücken schließen und dabei manchmal auch an ihre Grenzen stoßen.
Der Hochschulpolitik im Land und an den Universitäten muss man hier ganz klar ein „Mangelhaft“ ins Zeugnis schreiben. Die Lehrerausbildung hat die Personalkrise der Schulen schlicht verpennt. Damit mehr junge Leute in den Lehrberuf gehen, muss die pädagogische Ausbildung dringend reformiert werden. Sonst wird aus Mangel bald eine Katastrophe.
DAZ, 23.08.2022
Bild 1: Klasse 5a Klassenlehrerin Frau Gühne, Bild 2 Klasse 5c Klassenlehrerin Frau Schröder