Sozial-geniale Trickfilme am Gymnasium
Neuntklässler arbeiten für die Tafel und in Förderschulen / Freitag Werkschau mit Theateraufführung in der Kirche
Von Steffi Robak
Für alle anderen Schüler des Harthaer Gymnasiums ist es eine Woche voller fächerverbindendem Unterricht. Für die Neuntklässler sind es fünf Tage voller sozial-genialer Erfahrungen. Unter anderem wird ein Theaterstück einstudiert für eine öffentliche Aufführung am Freitag, 17 Uhr, in der Harthaer Stadtkirche. Andere erarbeiten zusammen mit Schülern der Regenbogenschule Döbeln eigene Stop-Motion-Animationsfilme. Eine ganze Reihe von Neuntklässlern verbringen diese Woche in verschiedenen sozialen Einrichtungen. Unter anderem dient das der Berufsfindung.
Soziales Engagement
An verschiedenen Standorten der Tafel, an den Förderschulen in Grimma sowie Waldheim, der Schloßbergschule Döbeln sowie an Grundschulen mit Integrativschülern sind die Neuntklässler in diesem Jahr im Einsatz. Die Projekte Theater und Trickfilm sind ebenfalls Facetten davon. Dort arbeiten die Gymnasiasten mit Regenbogen-Schülern mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zusammen. Ulrike Hansch von der Regenbogenschule gehört zu den Initiatoren dieses Projektes. Ursprünglich Lehrerin am Harthaer Gymnasium, wechselte sie vor Jahren als stellvertretende Schulleiterin an die Regenbogenschule. Den Schülern beider Einrichtungen beschert das die gemeinsamen Projekte.
„Beide Seiten profitieren davon“, ist Gymnasiallehrerin Anett Weichhardt überzeugt. Die Erfahrung zeige: Die Vorbereitungszeit ist relativ lang, aber notwendig für das entspannte Miteinander. Die Schüler der jeweiligen Vorgängerklasse, die diese Erfahrung schon gemacht haben, berichten dem nachfolgenden Jahrgang davon. „Ist die Annäherungsphase überstanden, laufen die darauffolgenden Tage viel leichter.“ Die Schüler arbeiten in gemischten Gruppen, erfinden Geschichten, zeichnen die handelnden Figuren, nehmen alles mit Hilfe von digitaler Technik auf. Die 13-jährige Jasmine aus Döbeln steuert einen Igel zu einer Fantasy-Story bei. Der 17-jährige Felix entwirft ein Wohnmobil, in welchem Tiere nach Dresden reisen. Ein Fußballspiel Mensch gegen Pferd und Dinosaurier wird ebenfalls ausgetragen. Zum Abend der offenen Tür am Harthaer Gymnasium am 23. November, 17 bis 20 Uhr, werden die Animationsfilme gezeigt. Die Arbeiten leitet Manuela Kahle vom Ganztagsangebot „Offenes Atelier“. Gefördert wird das Projekt durch den Aktionsplan „Toleranz ist ein Kinderspiel“ vom Landkreis Mittelsachsen.
Öffentliche Aufführung
Das Theaterstück, für das in der Stadtkirche geprobt wird, leiten erstmals die Schauspieler Katharina Landsberg und Stefan Bestier vom Mittelsächsischen Theater. Für Freitag sind Werkschauen in der Kirche geplant. Die Schüler schauen sich diese von 11 bis 12 Uhr an. Von 17 bis 18 Uhr ist die Öffentlichkeit zu einer Aufführung willkommen.
Foto: 1. Die Harthaer Gymnasiasten Paolo (15) und Cheyenne (14) entwickeln mit der 13-jährigen Jasmine von der Regenbogenschule Döbeln einen Trickfilm. Und das ist sozial genial.
2. Geschichten entwerfen, Figuren zeichnen, und alles in einen Film packen – das läuft gerade in Hartha. Sven Bartsch
DAZ 10.11.2022