Wie ein Mistkäfer Forschung und Schule verbindet

Das Martin-Luther-Gymnasium hat ein Stereomikroskop erhalten. Möglich wurde das durch ein besonderes Projekt.
Von Sylvia Jentzsch
Auch Lehrer müssen lernen – vor allem dann, wenn es um moderne Technik geht. Seit Donnerstag steht dem naturwissenschaftlichen Bereich des Martin-Luther-Gymnasiums Hartha ein Stereomikroskop zur Verfügung. Die Objekte werden nicht nur vergrößert, sondern sind dreidimensional zu sehen. Das Mikroskop hat eine Kamera, sodass die Objekte auch auf die elektronische Tafel projiziert werden oder auf den Tablets der Schüler zu sehen sind. Möglich wurde die Anschaffung dieser modernen Technik durch das Projekt Schule und Forschung regional vernetzt „SFregio“. Die Stadt hatte sich im Jahr 2020 am Wettbewerb simul+ „Ideen für den ländlichen Raum“ beteiligt und dafür ein Preisgeld in Höhe von 300.000 Euro bekommen. Die Kommune, das Martin-Luther-Gymnasium sowie das Kurt-Schwabe-Institut Meinsberg (KSI) verfolgen dabei einen innovativen Ansatz zur Nachwuchsförderung in der ländlichen Region. Der hat schon erste Früchte getragen, obwohl die Akteure durch Corona ausgebremst wurden. Der ehemalige Gymnasiast Robert Arnold, der sein Praktikum am KSI in Meinsberg absolvierte, hat sich für ein Physik-Studium entschieden. „Mithilfe des Projektes erhalten die Schüler einen Einblick in die Arbeit eines Wissenschaftlers“, sagte Schulleiterin Heike Geißler. Bei der Kooperation mit heimischen Firmen gehe es auch darum, den Jugendlichen zu zeigen, welche berufliche Entwicklung und Perspektiven in der ländlichen Region möglich sind. „Wir haben hier viele tolle Unternehmen“, so Heike Geißler. „Zum anderen sollen Inhalte der naturwissenschaftlichen Fächer mit Inhalten der modernen Sensorik verbunden werden“, Dr. Wolfgang Fichtner, Physiker am KSI. Auch für die Wissenschaftler sei es interessant zu erfahren, wie die Schüler an manche Dinge herangehen. Im Projekt arbeiten 25 Neuntklässler, die sich für das naturwissenschaftliche Profil entschieden haben, mit. Im Wechsel gibt es entweder eine Unterrichtseinheit am Gymnasium oder einen Praktikumstermin am KSI. Sowohl Lehrer als auch wissenschaftliche Mitarbeiter des KSI wie Biochemikerin Dr. Christine Schirmer, arbeiten bei dem Projekt zusammen, so dass die Vorgaben des Lehrplanes durch wissenschaftliche und praktische Angebote untermauert werden können. „Das Projekt würde bereits im nächsten Jahr auslaufen. Da wir wegen Corona nicht so richtig zum Zug gekommen sind, haben wir eine Verlängerung beantragt und auch genehmigt bekommen“, sagte Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos). Ihm und allen am Projekt „SFregio“ Beteiligten ist es wichtig, dass es dieses Projekt, bei dem Schüler, Lehrer und auch Wissenschaftler zusammenarbeiten, langfristig angeboten werden könnte. So sehen es auch die Lehrer, die nun wissen, was mit dem Stereomikroskop alles möglich ist. „So ist zum Beispiel das Mundwerkzeug des Mistkäfers unter diesem Mikroskop zu sehen“, sagte Florian Windler, der Leiter der Biofachschaft und Biologielehrer. Die dreidimensionale Darstellung sei ein echter Gewinn, da die Präparate in verschiedenen Perspektiven zu sehen sind. Das sei mit einem normalen Mikroskop alles nicht möglich. „Wir können auch mithilfe des Stereomikroskops Experimente zeigen, die dann an der elektronischen Tafel oder auf den Tablets zu sehen sind. Dann muss zum Beispiel nicht jeder ein Tier sezieren“, sagte Windler. Die 30 Tablets mit kabellosen Adaptern wurden ebenfalls aus dem Budget des Projektes finanziert.

Dem naturwissenschaftlichen Bereich des Martin-Luther-Gymnasiums in Hartha steht jetzt ein Stereomikroskop zur Verfügung.
Foto: Dietmar Thomas
Quelle: Sächsische Zeitung, Lokalausgabe Döbelner Anzeiger | Erscheinungsdatum: 09.12.2022 |


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