So schön ist es rund ums Gymnasium

Der „Musikinnenhof“ des Martin-Luther-Gymnasiums Hartha ist eine Wohlfühloase geworden. Aber auch an anderen Stellen des Schulhofes haben die Elftklässler viel geschaffen.
Fotos: Andreas Weihs

Am Hartha Gymnasium werden „Schulhofträume“ wahr. In dieser Woche setzten Schüler ein besonderes Projekt um. Dabei geht es um Musik und Schatten.

Von Sylvia Jentzsch

Grau, Beton, Tristesse und Langeweile – so wurde noch vor ein paar Monaten der Schulhof des Harthaer Martin-Luther-Gymnasiums beschrieben. Doch das hat sich geändert. Überall blühen Frühblüher. Mit Unterstützung von Friedhofsgärtner Sebastian Markert wurden an viele Stellen Pflanzen und Sträucher gesetzt, sodass es künftig je nach Saison rund um die Schule blüht.

Einige Rückzugsecken sind in dieser Woche von den Schülern und Lehrern sowie vielen Unterstützern fertig geworden. Doch das Gemeinschaftsprojekt „Betonwüste ade – Wir schaffen uns eine grüne Oase“ ist noch längst nicht abgeschlossen.

Besonders stolz sind die Schüler auf ihren „Musikinnenhof“. Dabei handelt es sich um das Areal gegenüber dem Sportplatz. Das sah bis vor Kurzem aus wie eine Wildnis mit Betonsteinen. Nun gibt es Holzbänke zum Verweilen. Ein Weg wurde angelegt und auch gepflanzt. Das Häckselgut stellte die Firma ATG Klettern Bauspezialisten zur Verfügung.

„Dieser Platz lädt wirklich zum Verweilen ein und wer einen Schattenplatz sucht, findet ihn hier“, so Luisa. Die Elftklässlerin, ihre Mitschüler und Neuntklässler haben diese Woche, in der andere Gruppen auf Klassenfahrt waren, genutzt und viel geschafft. So entstand auch eine Schattenecke mit einer großen und einer kleinen Hängemattenschaukel.

Auf dem großen Schulhof hat sich auch viel verändert. Die Sitzgelegenheiten und die Container wurden abgeschliffen und gestrichen, ein Basketballkorb aufgebaut, vor dem das Pflaster noch farbig gestaltet werden soll. Im grünen Klassenzimmer, das bereits Ende vergangenen Jahres eingeweiht wurde, haben die Schüler gepflanzt und einen Gesteinsplattenlehrpfad erreichtet. „Dafür haben wir viel Unterstützung von der Firma Just Naturstein erhalten“, sagte Schulleiterin Heike Geißler. In der Projektwoche soll noch ein Pavillon zum Chillen aufgebaut werden. Die Bretter dafür wurden schon gestrichen. „Diese Woche war schon cool. Man hat gesehen, dass etwas entsteht und das Ganze bei teilweise schönem Wetter und guter Musik. Was geworden ist, sieht schön aus“, sagten Emma, Nina und Davina. Vor allem sei es schön, dass so viele Pflanzen gesetzt worden sind, wo es zuvor nur Gestrüpp gab.

Die beiden Lehrerinnen Sandra Völs und Mareike Gerhardt sowie Schulleiterin Heike Geißler schrieben auf der Grundlage von Schülerideen und einer Umfrage ein Konzept, mit dem sich das Gymnasium bei der Aktion „Schulhofträume“ bewarb. Für die Umsetzung des Konzeptes erhielt die Schule im vergangenen Jahr 15.000 Euro und damit einen finanziellen Grundstein.

„Doch ohne Eltern, Sponsoren und Firmen könnten wir das Vorhaben nicht umsetzen. Hilfe gab es auch von den Mitarbeitern der beiden Bauhöfe aus Hartha und Leisnig und vom Team der RHG“, so die Schulleiterin. Sie sei stolz, was bisher geschaffen worden sei und bedankt sich auch beim Förderverein des Martin-Luther-Gymnasiums, der das Vorhaben unterstützt.

Das trifft auch auf das Ergebnis von zwei Schülerinnen zu, die beim Schülerwettbewerbs Junior.ING der Ingenieurkammer Sachsen, in der Altersklasse zwei den dritten Platz belegten. „Chaos im Bienenstock“ hieß das Projekt, mit dem sich Luzie Dalchow und Noemi Marie Saga an dem Wettbewerb beteiligten. Erfolgreich ist das Martin-Luther-Gymnasium auch beim siebten Sächsischen Schulpreis unterwegs. Es gehört zu den 13 besten Schulen von insgesamt 57 Bewerbern. In dieser Woche stellten sie einer Jury bei einem zwölfminütigen Pitch ihre Projekte unter der großen Überschrift „MLG – sozial, forschend und nachhaltig“ vor. Dazu gehören unter anderem die Kooperation mit der Regenbogenschule in Döbeln, das Schulhofprojekt und die Zusammenarbeit mit dem Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik Meinsberg (KSI). Diese Kooperation entstand 2020 beim Ideenwettbewerb simul+,. Bei dem Projekt arbeiten Schüler und Wissenschaftler zusammen.

DA, 13.04.2024