Beim Bewerbungsgespräch muss das Gesamtpaket stimmen

Ein Projekttag soll den Elftklässlern des Harthaer Gymnasiums die Studien- und Berufswahl erleichtern. Dabei ging es auch ums Aussehen und Auftreten.

Auch wenn bei vielen Anlässen die Krawatte den Sneaker weicht, gibt es Situationen, in denen es auf den richtigen Dresscode ankommt. Das ist zum Beispiel beim Bewerbungsgespräch und beim Berufsstart der Fall. Damit die Jugendlichen eine gewisse Sicherheit in Bezug auf Aussehen und Auftreten bekommen, gab es beim Projekttag zur Berufs- und Studienorientierung am Harthaer Gymnasium erstmals den Workshop „image feat.job“. So nennt sich das Jugendprojekt der Farb-, Stil und Imageberaterin Viola Neumann aus Erlau.

Von ihr erfuhren die Elftklässler zum Beispiel, dass bei der Auswahl der Kleidung Farben eine wichtige Rolle spielen. „Darüber wird man als Erstes wahrgenommen, wenn ein Raum betreten wird. Farbe ist ein Hauptkommunikator“, so Viola Neumann. Sie empfiehlt zum Beispiel denjenigen, die mit Kindern arbeiten, farbige und gemusterte Kleidung zu tragen. Das komme bei den Kindern an, sie würden zugänglicher werden. Für die Garderobe zum Elternabend sollte eher eine sachliche Farbe gewählt werden. Damit werde Respekt erzeugt und Kompetenz dargestellt.

Auch auf den Figurtyp sollte bei der Wahl der Kleidung geachtet werden. „Das, was gerade in Mode ist, muss nicht an jedem gut aussehen. In dem Fall ist es besser sich an der klassischen Mode zu orientieren, auch wenn es nicht in jedem Fall ein Kostüm, ein Kleid oder ein Anzug sein muss“, sagte Neumann. Die Garderobe müsse auch zum Anlass passen. „Bevor Sie das Haus verlassen, sollten Sie in den Spiegel schauen und fragen, ob die Kleidung zum Anlass und zu einem selbst passt“, so Neumann. Wichtig sei, dass man sich wohlfühle und nicht verkleide. „Im Zweifel darf es immer ein bisschen schicker sein als zu lässig, rät die Fachfrau. Das Gesamtpaket müsse stimmen. Dazu zählen das Auftreten, das Styling und das Image.

Beratungslehrerin Anja Krußig organisiert seit einigen Jahren für die Elftklässler den Projekttag zur Berufs- und Studienorientierung. Der Workshop mit Viola Neumann war nur ein Angebot von vielen. Vertreter der Hochschule Mittweida, der Berufsakademie Sachsen, der TU Freiberg und der Uni Leipzig waren vor Ort, um auf Studienrichtungen aufmerksam zu machen. Besondere Beachtung fanden unter anderem das Lehramt, Medizin und Berufe bei der Bundeswehr. Auf großes Interesse stieß bei den Schülern der Vortrag zum dualen Studieren an der Berufsakademie Sachsen. Wichtig fanden die jungen Leute die Informationen zur Überbrückung der Zeit nach dem Abi in einem Freiwilligendienst. Während einige Schüler noch nicht ganz wissen, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll, hat Emma (16) einen Plan. Sie will Kriminologin werden. „Das ist allerdings ein Masterstudiengang. Vorher muss ich einen Bachelor-Abschluss machen. Das ist in den Fachrichtungen Psychologie, Soziologie oder Jura möglich. Nun muss ich sehen, wo ich angenommen werde“, sagte Emma. Sie fand den Projekttag sehr informativ und interessant. Sie habe vieles für sich mitnehmen können, vor allem, welche Studiengänge wo angeboten werden.

Zippora (16) hat noch keine konkrete Vorstellung, was sie einmal studieren will. „Ich habe heute neue Einblicke gewinnen können, welche Studienmöglichkeiten es in der Nähe gibt. Interessant fand ich auch die Informationen zum dualen Studium“, so die 16-Jährige. Finn (17) will entweder Grundschulamt studieren oder eine Laufbahn bei der Kriminalpolizei absolvieren. „Ich fand auch die Informationen des Vertreters der Bundeswehr interessant, denn ich ziehe einen freiwilligen Wehrdienst in Erwägung. Heute hatte ich die Möglichkeit, mich über die Voraussetzungen zu informieren“, so Finn. Bei zwei Praktika in einer Grundschule hat Paul (17) schon Erfahrungen bei der Arbeit mit Kindern gesammelt. Dadurch sei sein Berufswunsch, einmal Lehrer zu werden, gestärkt worden. Beim Projekttag habe er sich über die Zugangsvoraussetzungen für das Studium informiert und wo er die Grundlagen für seinen Traumberuf legen kann.

DA 08.02.2024